The rocky road to Dubl….er, Sesriem

Summary: First part to Maltahöhe on good tarmac; fuelled up but couldn’t buy water as all shops were closed on Sunday morning. I started my approach to Sesriem, the gate to the famous Sossusvlei dunes in the Namib Desert. 165 km of rough road! The first 100 km it worked quite well, I gained confidence and increased my speed up to 65 km/h. The landscape changed and got very beautiful, mountains with green-yellowish plains. Suddenly the road changed. Sand and loose gravel made think of surfing, but not of motorbiking. This got dangerous now. And then the tin roof surface that rattles your fillings out. When I looked at the map for a quick moment, I overlooked a hole filled with sand and went down. Due to the large amount of sand, the bike was slowed down and crashed softly. Luckily, no damage of driver or bike was recorded. After grueling 165 km in the soaring heat, I arrived at Sesriem and changed my plan from camping to luxury lodge (there are no others). Filled up petrol and planned to enter the Park to see the sunset in the dunes. Was told that no bikes are allowed in the park. Almost went berserk, was all the rattling in vain? Finally, I could book a tour at my lodge for tomorrow morning. After improving my body hygiene, I enjoyed the sunset and had a nice dinner on the terrace enjoying the looks of the jumping wildlife and later their presence on my plate. To be surrounded by tourists that are totally disconnected from real life in this country is hard to bare after spending a couple of weeks in Africa. I take another sip, lay back and go for the African approach: relax, man. Hakuna matata.

Am morgen gab es das Frühstück, welches aus den gleichen Zutaten wie das Abendessen nur ohne gegrilltem Fleisch bestand. Die Nacht war etwas unruhig gewesen, denn der Solarkollekter tropfte andauernd auf das Blechdach, was einen Mordslärm machte. Ich zuckelte um 8 los und hatte erst noch 110 km Asphalt bis Maltahöhe vor mir. Dort tankte ich nochmal 5 Liter (man weiss ja nie) und wollte noch Wasser einkaufen. Alles war aber geschlossen (Sonntagmorgen)! Hmmm, das war etwas grenzwertig, denn ich hatte noch 1 Liter Wasser und zwei kleine Flaschen Wasser aus Kenia, die bisher immer als eiserne Reserve mitfuhren. Es stand jetzt nämlich die größte fahrerische Herausforderung der ganzen Reise an: 165 km Piste bis nach Sesriem am Rande der Namibwüste. Na ja, es würde schon alles gut gehen, denn normalerweise hätte ich noch einige Liter Wasser eingekauft, für alle Fälle. Also los!

Zaris Pass (1900m) on the piste from Maltahöhe to Sesriem

Anfangs war es sehr mühsam, sehr viel loser Schotter und Kiesspuren, die die Kiste ordentlich ins Schlingern brachten. Wie schon gesagt, unbeladen wäre das alles nicht wild, aber mit dem ganzen Gewicht am Heck ist die XBR sehr instabil wenn das Vorderrad mal aufschwimmt und die Maschine ins Schlingern gerät. Zum besseren Verständnis: Einfach mal zwei volle Kisten Bier auf einen Fahrradgepäckträger laden und dann eine Schotterstrecke fahren…Nach und nach besserte sich das Ganze und ich wurde immer mutiger. 30, 40, 50, 60, ja sogar 65 km/h traute ich mich zu fahren, sogar im letzten Gang. Die Piste war hart und die Auflage bestand aus kleinen Steinen.

On the way to Sesriem

So war das einfach und es ging gut voran. Ich kam zu einem Pass wo einige Berge auftauchten. Ab hier löste eine beeindruckende Lanndschaft mit Bergen die Einöde der Steppe ab. Die Täler leuchteten in einem gelbgrün, wie ich noch nie zuvor  gesehen hatte. Das ist schwer auf den Fotos festzuhalten. Ich riskierte ab und zu einen Blick, aber nicht zu lange, denn die Piste war schon anspruchsvoll. Man musste immer die beste und härteste Linie finden, nicht in dem Sand am Rand sich festfahren und auf große Steine Ausschau halten, die einem den Lenker aus der Hand schlagen konnten. Ich machte kurz Rast im Schatten eines Baumes und teilte mir das Wasser gut ein. In zwei Stunden war ich 75 km weit gekommen, das sah gut aus. Bisher waren mir noch ab und zu Autos entgegengekommen, aber nun war ich praktisch alleine auf weiter Flur. Nach ca. 100 km fuhr ich in eine schöne, wieder gelbgrün leuchtende Ebene, aber langsam veränderte sich die Piste.

Whooooaaaaaaaaa!!!

Mehr und mehr kamen Sand und Steine zum Untergrund dazu, bis ich am Ende durch eine Art losen Kies fahren musste. Das war jetzt aber extrem! Ich musste teilweise sogar im ersten Gang fahren und die Beine ausfahren, um die taumelnde XBR wieder zu stabilisieren. Permanente Gefahrenabwehr war angesagt, denn ich wollte die Regel Nr. Eins nicht brechen: Nicht hinfallen! Mehrere Male war ich kurz davor und konnte es gerade noch ausbalancieren. Für eine Weile ging es etwas besser und ich konnte wieder im dritten Gang fahren und einen Blick auf die Karte riskieren wo ich gerade war und wie weit es noch war, denn zum Kies gesellte sich auch noch eine Wellblechpiste, die alles käftig durchschüttelte. Dabei übersah eine kleine Senke (die einzige!), die mit Sand gefüllt war. Es ging ganz schnell. Die XBR taumelte, schaukelte sich immer auf und auf einmal lag ich auf der Nase! Himmiherrschaftzeitgreizgruzifimfalnomoineizäfixsacklzementsakrament!!! Der tiefe Sand  hatte die Maschine so weit abgebremst, dass ich nur noch mit ca. 10 km/h sanft in den Sand fiel. Schnell, schnell, der Sprit läuft schon aus dem Tank! Diesesmal einen geraden Rücken gemacht und die XBR an der Kiste gepackt und wieder hochgewuchtet. Puh! Nix passiert, der Sand war Fluch und Segen zugleich. Alles noch heil. Jetzt hatte ich langsam die Faxen dick, aber die Piste machte keine anstalten sich zu bessern. Wellblech! Normalerweise sollte man schneller fahren, aber durch die Spurrillen aus Kies war dies nicht möglich.

Schüttelschüttelschüttelschüttelschüttelawawawawaawawawawawawawawawawawawaawawww.

Noch 30 km, noch 20 km, noch 15 km…die Sonne brannte jetzt erbarmungslos herunter. Schließlich kam ich an die Abzweigung nach Sesriem, das noch 12 km entfernt war. Man kann sich meine Überraschung vorstellen, als mir plötzlich ein Reisebus entgegenkam. Hier zweigte die direkte Route nach Windhoek ab, von der haufenweise Touristen in die Wüste gekarrt werden. Das letzte Stück war wieder etwas besser und ich konnte wider mit 50 km/h fahren. Ich sah ein Schild zum „Desert Camp“ und hoppelte dorthin. Ausgebucht! Ich wollte eigentlich campen, aber bei der Bullenhitze war die Aussicht das Zelt aufzubauen nicht besonders attraktiv. Wie so oft nach solchen Gewaltaktionen seht man sich nach einem kühlen Zimmer mit einer Dusche und einen Haken, um die stinkenden Klamotten auslüften zu können. Ich sah das Schild zum „Sossuvlei Lodge“ und dachte „na komm, was soll’s“. Ich wusste, dass hier alle Unterkünfte astronomisch teuer sind, deshalb überraschte mich der ausgeschriebene Preis nicht so sehr. Da muss man taktisch vorgehen. Ob sie noch ein Zimmer frei hätten. Ja, haben sie. Welcher Preis? Aha… Und wieviel kosten zwei Nächte? Moment, da muss ich fragen. OK bei zwei Nächten 30% Rabatt. Na also, geht doch. Ich wurde gleich massenhaft von deutschen Touristen angequatscht, woichdennherkämewielangedieReiseschongehtobessehranstrengendseirhabarberrhbarberrhabarber

Ich bekam für den Gegenwert von vielen Tankfüllungen ein Bad mit angeschlossenem Schlafzelt. Und Klimaanlage. Das muss man sich vorstellen: Ein Zelt mit Klimaanlage. Aber erst noch zum Tanken. Gegenüber befand sich eine Tankstelle mit Shop und Solarstrom-Internetcafe. Ich brachte dort meinen Flüssigkeitshaushalt wieder ins Gleichgewicht und starrte auf die Temperaturanzeige: 43°C! Das konnte nicht stimmen, oder? Ich fuhr dann rüber zum Nationalparkeingang um mich über die Einlasszeiten zu erkundigen, da ich heute Abend noch gerne zu den berühmten Dünen gefahren wäre um die Abendstimmung einzufangen. Die Öffnungszeiten wären von Sonnenaufgang bis –untergang. Mist, man konnte nur zu anderen Zeiten dort rumfahren, wenn man auf dem Zeltplatz innerhalb des Parks war. Na gut, kleine Abstriche muss man machen. Ach ja, ich sei doch Motorradfahrer, oder? Motorräder dürfen in den Park nicht einfahren.

WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAASSS???

Wenn es kein Mädchen, sondern ein Kerl gewesen, hätten sie mich von ihm trennen müssen bevor ich ihn erwürgte. Das darf doch nicht wahr sein! Ich schaukle und schüttle mir stundenlang die Seele aus dem Leib und dann darf ich nicht zu den Dünen??? Und jetzt?? Ich könne ja versuchen zu trampen. WAS? 65 km trampen, zwischendurch aussteigen, die Dünen hochlaufen, weitertrampen, im Dead Vlei rumwandern, wieder zurücktrampen….Geht’s noch? Da muss es doch eine andere Lösung geben. Das Gör hatte keine Ahnung. Erst die Vermittlung von anderen Touristen mit ihren Kollegen brachte zutage, dass meine Lodge auch Touren anbot.  Na immerhin, besser wie nix. So wird es leider nix mit dem Bild der XBR vor den Dünen. Auch fährt die Gruppe vom Zeltplatz bereits um halb sechs morgens los, während die anderen bis halb sieben warten müssen (und den Sonnenaufgang verpassen). Das verstehe wer will. Zurück in der Lodge erstmal die Tour morgen gebucht und im Zimmer die Motorradklamotten vom Leib gezerrt. Der Duft der Hose im warmen Zustand ist ja schon betörend, aber der Geruch der Fahrunterhose lässt sich am besten mit „beissend“ beschreiben. Ich werde wohl morgen den Wäschedienst in Anspruch nehmen müssen. Ich verzog mich mit dem Netbook in die Lounge, schlürfte Wasser und Tee und schrieb Artikel.

Sunset at Sossusvlei Lodge

Abends machte ich noch Fotos vom Sonnenuntergang und genoss das Abendessen auf der Terrasse. Das Buffet war im Preis sogar inbegriffen, das relativiert doch etwas. Ich bekam endlich meinen Salat. Ach ja, und dann musste ich nich natürlich vom Wild probieren: Zebra, Oryx und Impala. Sehr schmackhaft, da kann ich die Löwen schon verstehen. Sitze beim Schreiben auf der Terrasse und sehe den Schakalen zu, wie sie ums Haus schleichen.

Desert sky at Sosussvlei Lodge

Es ist schon etwas seltsam, die üblichen Touristen mit ihren Problemchen um sich zu haben. Sie werden hierher katapultiert und haben von der Lebenswirklichkeit im Land keine Ahnung. Ich musste mir beim Abendessen die Problem einer Deutschen mit ihrer Krankenversicherung vom Nebentisch aus anhören. Stöööööhn. Das ist irgendwie schon skurril. Anstelle den Sonnenuntergang, die romantische Atmosphäre, die vorbeispringenden Antilopen, den Sternenhimmel zu geniessen muss so eine akustische Umweltverschmutzung sein…na ja, ich nippe am Bier, lehne mich zurück und nehme es auf die afrikanische Art: relax, man. Hakuna matata.

One Comment on “The rocky road to Dubl….er, Sesriem

  1. Pingback: TLRJ – Day 12 – The worst road of he world….not! – hutzlmandl on tour

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