Welkom in Suider-Afrika
Summary: Got up early this morning and left at half past six. Hundreds and hundreds of kilometers towards the south, pushed by overtaking cars that made me reach 140 km/h, but I still was overtaken. Speed limit is 120, but few seem to care. I passed the wealthy capital Gaborone and headed to the border in the south. When I reveal the start and end point of my trip, people shake their heads, grin and mumble. They probably think I’m nuts. At the border I had to argue with the botswanian customs officer to put an exit stamp in my carnet. In the end he gave in. I was checked on the South African side, but it was also quick. In Mafiteng I found an ATM in a flashy shopping mall. The afternoon consisted in riding through grassland, plain and vast. When people talk to me in Afrikaans, I have problems to understand them. Reading is no problem. After 950 km I was tired enough to stop in Kimberley, the famous diamond mining town. My hotel room has a view on the biggest hole in the world, a 800 m deep drill. There’s even a museum. Tomorrow, I want to reach the coast. This is a big country!
Heute klingelte bereits um halb sechs der Wecker. Kurz den Rest zusammengepackt und ein paar Kekse mit Tee gefrühstückt. Kurz vor dem Losfahren merkte ich dass ich die Handschuhe vergessen, die Magnetkarte aber im Zimmer gelassen hatte. Bis ich eine neue hatte, dauerte es etwas. Kurz vor halb sieben fuhr ich los und traf einen GS Fahrer aus Südafrika in der Stadt.
Es ging gleich auf die Straße nach Süden in Richtung Gaborone. Ich gab ordentlich Gas, denn der Weg würde lang werden. Mit der Zeit wurde ich immer schneller, und das lag an den vielen Autos die mich immer überholten. Selbst bei 10 wurde ich noch überholt. Im südlichen Afrika ist das Speedlimit 120 km/h was angesichts des geringen Verkehrs kein Problem ist. Nach 240 km wurde aus Sicherheitsgründen schon mal getankt.
Es war richtig frisch, bis die Sonne richtig zuschlug war es schon fast Mittag. Durch Gaborone, die Hauptstadt, fuhr ich nur hindurch und staunte wie schon im Rest vom Landüber den vermeintlich hohen Lebensstandard, die vielen glitzernden Geschäfte, die vielen neuen Autos etc. Unterwegs musste ich über einen Leichenwagen lachen, dem die mit 120 km/h vorausfahrende Polizei zu langsam war und der sie flott überholte. 40 km südlich von Gaborone, nach 510 km, wurde um halb 12 zum erstenmal beim zweiten Tankstopp eine Pause gemacht. Die Reaktion auf meine Auskunft nach dem Reiseziel und dem Herkunftsland war immer die gleiche: Ungläubiges Staunen, Kopfschütteln und ein Grinsen mit Gemurmel. Ich nehme mal an, das bedeutete so viel wie „so ein Spinner!“.
An der Grenze ging es fast nicht so glatt: Pass ging flott, aber der Zollbeamte wollte mein Carnet nicht abstempeln. Hallo? Haaalloooooo? Geht’s noch? Nein, das würden die Südafrikaner machen. Ich wurde etwas lauter, ob das hier die botswanische Zollstelle sei oder wo bin ich hier. Aber er wollte nicht. Ich sah schon eine mittelschwere Krise heraufziehen. Ohne den Stempel ist das Carnet nicht vollständig was bedeutet, dass ich zuhause meine €3000 Kaution nicht zurückbekomme. Stopp! Hiergeblieben, Stempel! Er murmelte was von Zollunion mit Südafrika. Ich erklärte ihm, das mag ja sein, aber neben jedem Einreisestempel müsse auch wieder ein Ausreisestempel stehen. Er gab irgendwann auf und haute mir den Stempel aufs Formular. Na bitte, geht doch. Auf der südafrikaischen Seite wurde ich sogar bei der Passkontrolle ausgefragt. Mein Carnet wollten sie hier nicht abstempeln. Von mir aus. Wenn es keinen Einreisestempel gibt, dann brauche ich auch keinen Ausreisestempel. An der Grenze wurde ich sogar gefilzt, war aber ganz freundlich, wurde sogar mit „Auf Wiedersehen“ verabschiedet.
In Mafiteng besorgte ich mir in einem schickem Einkaufszentrum etwas Geld und stellte fest, das mein Handy wieder telefonieren konnte (roaming geht wieder). Was auffiel, war neben dem westlichen Lebensstandard die vielen Securitywichtel, die alles mögliche bewachten.
Es wurde nach und nach warm und der Ritt ging weiter über weite Ebenen, die meist aus Grasland bestanden. Da kam so etwas wie Mid-West Stimmung auf. Warm war es jetzt auch, aber nicht mehr so brüllend. Ich liess es wieder laufen. Brumm brumm brumm. In Vryburg wurde wieder getankt und ich wurde auf Afrikaans angesprochen. Das Problem ist, das ich es zwar lesen kann, aber die Aussprache ist etwas gewöhnungsbedürftig. Ich musste auf flämisch antworten, es doch bitte auf Englisch zu versuchen. Da hinten wäre eine Dusche. Aha, stinke ich so? Aber nein, so wird hier die Autowäsche bezeichnet. Anscheinend beleidigt meine versiffte XBR das Auge. Ts!
Es waren bereits 750 km abgespult und ich überlegte, wie weit ich heute noch kommen würde. Ich hatte mit Kimberley geplant, aber vielleicht geht ja noch eine Stunde mehr. Je näher ich Kimberley kam, umso weniger verlockend wurde diese Option.
Zwischendurch gab es auch mal eine sehr grüne Gegend, in der sogar Olivenbäume standen. Wurde aber bald wieder vom Grasland abgelöst.
Schließlich entschied ich mich wieder für ein Protea Hotel in Kimberley, wo es wieder Internetz gibt, um Bilder hochzuladen. Stattliche 950 km reichen ja für’s erste mal.
Ich habe ein Zimmer gegenüber dem „tiefsten Loch der Welt“, das 800 m tief ist. Es ist ein altes Bohrloch, den Kimberley ist eine alte Diamantenstadt, in der der berüchtigte Cecil Rhodes auch seine Finger im Spiel hatte (der, nach dem Rhodesien benannt wurde). Ich bin heute zeimlich müde, kein Wunder, die Hitze war geringer, aber die Sonne brennt trotzdem. Morgen sollte es bis zum Meer reichen, bin schon mal gespannt.