Livingstone (Victoria Falls)
Summary: Yesterday I left Gwabi Lodge after I bought 5L petrol there. Again the bumpy track back to the main road and another 520 km on good tarmac to Livingstone at the Victoria Falls. I checked in the hotel that I had to pre-book in order to obtain the visa for Zambia. As it had (unstable) wireless connection, I uploaded the previous articles and pictures the whole evening. Dinner consisted in a “braai”, the south-African version of barbecue.
This morning I headed very early to the falls that cover a span of 1.7 km where the Zambesi River falls into an abyss of 100 m deep. In principle. If there’s a lot of water. Being in the dry season, there isn’t. So you need a lot of imagination to imagine the thunder at the time of the rain season. But overall, it is impressive, also the steep gorges that were formed by the water. After the falls, I visited the Livingstone museum in town that had so interesting artifacts about the people, their history and habits in Zambia. A special section was dedicated to “Dr. Livingston, I presume”. In the afternoon, I did heavy route planning, as the planned boat trip to the Okavango Delta is simply not possible, with some 45°C forecasted for that area in the next days. First I thought to escape via the Caprivi Strip to Northern Namibia, but the temperatures there will also be in the 35-40°C range. So I went for the logic option: it is cooler in South Africa, so let’s go there! It will be a huge detour, but the temperatures will be fine and I should have enough time, maybe even to visit Cape Town. But first, two days of soaring heat are in front of me before it gets cooler.
Gestern wollte ih eigentlich früh los, kam aber nicht gleich aus „den Federn“, weil ich eine etwas unruhige Nacht hatte (war es das angeblich grasende Nilpferd?). Ich packte zusammen, frühstückte, bezahlte und gönnte mir noch 5 Liter Sprit von der lodgeeigenen Tankstelle. Ich verabschiedete mich von Dunja und Marcel und nach halb neuen ging es wieder auf die Piste. Das war wörtlich zu nehmen, denn ich musste die 11 km wieder zurückhopplen. Das ging diesesmal deutlich besser, vielleicht lag es auch daran, dass ich einige Kilo weniger in der Alukiste spazieren fuhr. Unterwegs überholte ich einen Mann, der im Anzug und Krawatte mit Aktentasche die Piste entlang lief. Da muss man zweimal hinsehen. Auf der Hauptstrasse angelangt, freute ich mich über jeden Höhenmeter, den es nach oben ging, denn es wurde wieder richtig heiss. Auf den nächsten 30 km sah ich zwei umgekippte LKW, ich fragte mich immer, wie sie es fertigbringen, soviele Unfälle zu bauen. Und dann gleich richtig, mit Überschlag und so. Wahrscheinlich liegt es einfach am schlecht gewarteten Material, denn an fast jeder Steigung steht ein liegengebliebener Laster. In Mazabuka wurde getankt und bald darauf in Monze Mitagspause gemacht bei einer Fanta und einer lokalen Teigtasche. Die Fahrt führte wieder übers Hochland, leicht wellig mit grünen Büschen und einigen Bäumen. Keine Fotos also, da das Fahren im Vordergrund stand. In Kalomo nochmal getankt und bei schmerzendem Hinterteil die letzten 120 km nach Livingstone absolviert, insgesamt 520 km. Livingstone ist durch den Tourismus der Viktoriafälle relativ wohlhabend. Es trägt den Namen des „Entdeckers“ der Victoriafälle, dem berühmten David Livingstone. Ich lief in meinem gebuchten Hotel ein und klärte erstmal die Reservierung ab. Ich hatte ein Zimmer für das Visum buchen müssen, aber erst in 5 Tagen. Nach einigem Palaver: kein Problem. Ich beschloss wegen der Fälle noch eine Nacht länger zu bleiben und bekam sogar einen Rabatt dafür. Wireless Internet haben sie auch, allerdings etwas mühsam: einmal verbunden, darf man sich nicht bewegen. Abends gab es ein „braai“, wie das Barbecue in Südafrika genannt wird (die Hotelkette ist aus Südafrika). Ich muss sagen, das Fleisch schmeckte bisher hervorragend in Sambia. Haben die etwa keine Rindermast? Einmal eingeloggt, lud ich die letzten beiden Artikel incl Bilder hoch und wurde dabei zum erstenmal von Mosktos geplagt. Ich checkte die Wettervorhersage und bekam einen Schock: Es soll die nächsten Tage im Okavango Delta 45°C heiß werden, und dabei hatte ich eine zweitägige Bootsfahrt ins Delta eingeplant! Da muss ein Plan B her. Ich habe anscheinend ein Händchen dafür, genau da hinzufahren, wo es auf dem Planeten gerade am heissesten ist?
Heute morgen fuhr ich nach dem Frühstück gleich zum Mosi-oa-Tunya, dem „Donnernden Rauch“. Livingstone nannte sie die Victoria Falls. Durch Risse im Vulkangestein bildeten sich über die Zeit Abrisskanten, an denen der Zambesi in die Tiefe stürzte und dabei mehrere eenge Schluchten schuf.
Heute sind die Fälle 1,7 km breit. Ich war mir schon bewusst, dass ich zur Trockenzeit kam und nicht viel Wasser im Vergleich zum Höchststand zu sehen sein würde. Ich drückte also die $20 ab und spazierte zur „Knife Egde“, dem Aussichtspunkt auf der sambischen Seite. Der Zambesi ist zugleich die Grenze zu Zimbabwe, von wo man noch dichter am Geschehen ist. Der Grenzübertritt wäre aber insofern schwierig, weil mein sambisches Visum nur für eine Einreise gültig ist. Ich spazierte also über die schmale Hängebrücke zum Aussichtspunkt und fragte mich die ganze Zeit, wo denn jetzt das Spektakel anfängt.
Schließlich kapierte ich es: es gab fast kein Wasser! Nur relativ kleine Rinnsale stürzten die 100 m hinab. Auf der zimbawischen Seite war deutlich mehr los, denn besseren Überblick hatte man allerdings von meinem Standpunkt. Der Fluss führt anscheinend sehr wenig Wasser und so sah man viele Touristen auf der Abrisskante relativ gefahrlos herumspazieren. Durch die frühe Uhrzeit bekam ich noch einen Regenbogen gratis dazu.
Nach einer Stunde hatte ich alles gesehen und fing schon wieder an zu schwitzen. Ich fuhr in den Ort, um das kleine, angestaubte Livingstone Museum zu besuchen. Es gab interessante Information über die Kultur und Geschichte Zambias und einen extra Saal über Livingstone und seine Reisen durchs unerforschte Afrika. Nach einem Snack fuhr ich mittags zurück ins Hotel um meine Routenwahl
voranzubringen. Es ist klar, dass ich die 1500 km bis Windhoek durch die Kalahariwüste abhaken kann, denn dder Bootstrip ins Okavango Delta fällt aus. 45°C und dann den ganzen Tag im Boot in der brütenden Sonne, noch etwas höhere Luftfeuchte dazu, dafür bin ich nicht gebaut. Die trockene Hitze wie im Moment geht noch eher, aber so was. Schweren Herzens muss ich also umplanen. Erst dachte ich über den Caprivistreifen gleich direkt nach Nordnamibia zu fahren, aber 1) ist es da wegen der niedrigen Meereshöhe auch Sauheiss und 2) bin ich dann viel zu früh in Windhoek, da der Okavango ausfällt. Nach einigem Überlegen war der Entschluss klar: ich muss wo hin, wo es kühler ist. Die 35°C, die es gerade hier hat, sind eben noch auszuhalten, bei genügend Fahrtwind. Also, wo ist es kühler? In Südafrika! Das war so nicht geplant, aber Zeit habe ich genug und vielleicht kann ich sogar in Kapstadt vorbeischauen. Ich muss aber trotzdem erst nochmal zwei Hitzetage absolvieren, aber danach sollte es angenehm werden.
Das sind zwar ca. 2500 km extra aber wenn ich Zeit habe, warum nicht? Und den Ersatzreifen kann ich mir auch montieren lassen, wenn nötig. Übrigens, der Hinterreifen hat einige interessante Risse im Negativprofil, oioioi. Habe heute den Rest meines Öls, das ich in Mombasa gekauft hatte eingefüllt. Das macht einen Ölverbrauch von 0,5 L auf 5000 km! 4200 km sind es von Mombasa hierher und 5000 km insgesamt seit Belgien. So, jetzt gehe ich wieder in die Lounge zum surfen, da dort der besten Empfang ist.
Hallo Robert,
bin schon immer dabei und lese deinen Reisebericht. Die Fotos sind ja toll. Vor ein paar Tagen habe ich im Fernsehen einen guten Bericht über den Sambesi gesehen. Da hatten die Viktoriafälle richtig viel Wasser. Aber ich finde die Bilder zeigen, dass die Fälle auch mit wenig Wasser sehr schön und mächtig sind.
Wollte ja schon mal schreiben, bin aber erst heute drauf gekommen, dass ich die Blase aufmachen muss, weil es sonst nicht geht.
Wetter ist bei uns recht schön, aber kalt, nachmittags wird es noch so ca. 15 Grad warm. Dieses Wochenende ist ja Kirchweih, morgen Kirchweihmontag. Muss aber in München arbeiten, dort weiß man nichts von Kirchweih.
Martin schaut auch immer mal rein und Martina (vom Zumbi) auch.
Bleib vorsichtig und plane eine schöne neue Route, freue mich schon auf die nächsten Bilder und Berichte.
Bis dann und liebe Grüße aus Miesbach!
Petra