No petrol in Malawi???
Summary: Surprise in the morning: the bike was cleaned! That deserved a good tip. Went upwards to 2300 m to go down to the Malawi Lake. Passed beautiful area with banana and tea plantations. Found petrol station just before the border, money changer hassle already started here. Border crossing was straightforward. Even got an official insurance for Malawi. After a couple of kilometers, it was clear that Malawi is a lot poorer than Tanzania. There’s basically no traffic and very little touristic infrastructure. Went to the highlands and passed some heavy rain; skipped the idea to go to the Nyika National Park – 100 km rough road is too unpredictable. Surprise in Mzuzu: no petrol! Bought 13 liters for $39 on the black market. Returned to the coast to Nkhata Bay, stayed in a backpacker place at the lake; met Giovanni travelling off-road with a 250 Yamaha and Serena, an anthropology studet travelling alone.
Heute morgen war nicht viel zu packen und am Motorrad gab es eine Überraschung: Es war geputzt! Der Gärtner kam auch gleich an und wedelte noch ein bisschen mit dem Lappen herum, damit ich es auch kapierte.
Mein Trinkgeld war anscheinend größzügig, denn er bedankte sich überschwänglich. Er hatte sich auch wirklich Mühe gegeben. Schade, dass sie heute Abend schon wieder eingesaut ist.
Nach dem Frühstück fuhr ich ein Stück zurück und bog dann in Richtung Süden ab. Immer höher ging es hinaus und bald zeigte der Höhenmesser des GPS sagenhafte 2300 m an. Es war zwar frisch, aber so hoch hätte ich auch nicht gedacht. Vermutlich der höchste Pukt der Reise. Es war grün mit Hochlandcharakter, aber mit jedem Meter, den ich nach unten fuhr, wurde es grüner und üppiger. Bananen und Teebüsche bestimmten auf einmal das Bild und das Grün leuchtete wie noch nie auf der ganzen Reise. Im Hintergrund noch Bergpanorama, ich konnte gar nicht genug knipsen, so viele Motive boten sich auf einmal.
Ein richtiger Genuss für die Augen. Nach und nach wurde es flacher und der Höhenmesser und die Wärme zeigten mir an, dass ich auf der Höhe des Malawi-Sees angelangt war. Ich näherte mich der Grenze und in der letzten Ortschaft gab es tatsächlich noch eine Tankstelle. Der Tankwart nahm „full“ sehr wörtlich, aber mir war es recht. Es passten zwar nur 6 Liter rein, aber ich wusste von der Spritknappheit in Malawi und da will man doch mit vollem Tank einreisen. Die Geldhändler kamen sofort auf mich zugestürmt, bissen aber auf Granit. Ein paar Kilometer weiter war auch schon die Grenze, überall wimmelte es von Geldhändlern. Der Papierkram ging relativ zügig und freundlich von statten und ich wechselte Dollar und meine tansanischen Shillings bei einer Bank zum offiziellen Preis (und ohne beschissen zu werden). Ich wurde noch von einem Versicherungsheini angesprochen und so kam ich zu einer malawischen Versicherung für’s Töff. Im Kenia und Tansania war ich strenggenommen ohne Versicherung unterwegs, aber wo kein Kläger da kein Richter. Es wurde heiss und nach wenigen Kilometern hatte ich bereits den Unterschied zwischen Tansania und Malawi begriffen: Malawi ist deutlich ärmer als Tansania. Es gibt praktisch keinen Verkehr, die in Tansania allgegenwärtigen Mopeds fehlen und auch Autos sieht man kaum.
Transport findet per Rad statt. Während Tansania einigermassen bunt war, wirkt Malawi deutlich trister. Selbst die Menschen machen einen ernsteren Eindruck. Wahrscheinlich gibt es hier auch (wirtschaftlich) nicht viel zu lachen. Ich tuckerte heute mit 90 dahin, denn ich wollte Benzin sparen. Wer weiss, wo ich Benzin bekomme. Ich fuhe am Malawisee entlang und gegen Mittag beschloss ich einem Schild zu folgen, dass zu einem beach resort führte. Eine gröbste Rumpelpiste von einem Kilometer später war ich am Ziel. Ich war der einzige Gast. Zu essen gab es leider nichts, also begnügte ich mit einer Cola und meinen Kuchen von gestern. Praktischerweise zog ein mächtiger Regen durch und ich wurde davon verschont. In den Bergen hatte ich bereits viele Wolken gesehen. Ich schrieb geistig bereits den Abstecher zum Nyika Nationalpark in den Bergen ab. Die Rückkehr zur Hauptstrasse bestätigte das: Etwas Regen und die Piste wurde rutschig, ich konnte die XBR zweimal gerade noch abfangen. Damit war alles klar: der Abstecher über 100 km Piste in die Berge ist nicht zu verantworten. Sollte es nass werden, würde das schnell zu einer Tortur und auch schnell gefährlich. Und das noch alleine? Nicht mit Strassenreifen.
Die Fahrt gingüber viele rutschige Kurven hoch in die Hochebene wo es etwas regnete. Nach und nach lockerte es wieder auf und auf einmal musste ich auf einer Brückenbaustelle über eine Behelfsholzbrücke, auf der drei japanische Ingeneure nicht schlecht staunten, als eine Honda dahergetuckert kam. Es wurde sogar heiter bis wolkig und gegen 4 kam ich in Mzuzu, der größten Stadt im Norden an. Obwohl erst 280km gefahren waren, beschloss ich mich nach Benzin umzusehen. Drei Tankstellen hatten kein Benzin! Autsch! Ich musste aber nicht weit suchen, denn ich wurde sofort von einem Schwarzmarkthändler angesprochen. Wieviel ich denn bräuchte. Na ja, so circa 13 Liter. Preis: 6500 Kwacha. Ich versuchte das umzurechnen. Kam nicht genau drauf, wusste aber dass es sauteuer war. Egal, ich brauche das Benzin und zum Handeln hatte ich gerade keine Lust. Im nachhinein berechnet sind das €2,25 pro Liter, der offizielle Preis an den Tankstellen liegt bei €1,40. Die 13 Liter passten genau rein.
Ich tuckerte die restlichen 50 km wieder in Richtung Küste nach Nkhata Bay. Dort erlebte ich einen kleinen Kulturschock. Ich erwartete einen Küstenort mit Tourismus, aber diese Schlcihheit hatte ich nicht erwartet. Touristen (einheimische) gab es viele, aber ich versuchte so etwas wie Unterkünfte aus den Baracken herauszulesen. Ich musste den Reiseführer herausziehen, um das Mayoka Village zu finden. Eine grobe Piste später war ich auch schon da. Es ist ganz nett, am Hang über der Bucht gelegen, mit einem tollen Ausblick. Kleine nette Häuschen liegen am Hang und unten am Wasser gibt es eine lebendige Kneipe, in der sich alles abspielt. Es ist eine typische Backpacker-Unterkunft, die anscheinend viel von südafrikanischen Budgettouristen bevölkert wird.
Relaxte ‚easy going‘ Atmosphäre, hier gibt es sogar Pizza. Ich lernte Giovanni und Serena kennen, die auch alleine unterwegs sind. Giovanni auf einer 250er Yamaha mit der er off-road von Kapstadt gekommen ist und durch Mosambik will, und Serena, die Anthropologie studuert und mit Rucksack sich ein paar Tage Urlaub von ihrem Praktikum genommen hat. Es gab sogar eine lokale Reggae-Einlage (Gesang und Gitarre).
Spannend wird es morgen, ich brauche noch einmal mindestens 10 Liter Benzin, um aus dem Land zu kommen.