Final destination: Windhoek

Summary: Got up at five o’clock in the morning and left with the sunrise at half past six. The low beams of the early morning sun help me to identify the best tracks and to avoid the scary deep gravel and sandy patches. I was chasing some springboks on the road that had crossed the fence and could not go back until I was able to overtake and persuade them that I was no predator. While avoiding a small truck, I chose a presumably hard patch as my track that turned out to be consisting of 15 cm deep sand. Wham! Another time lifting the XBR out of the sand. Nothing damaged, though. After four hours and 165 km, I reached Maltahöhe and the tarmac. 380 km kilometers later, I reached Windhoek, a spotlessly clean and very “German” city. I stay at the Pension Steiner in the centre and I had the XBR cleaned. In the evening, the streets looked like under curfew: no traffic or walking people in the streets. Spooky. Had a German dish in a restaurant, however the exotic component was the African game meat it was made of.

Today I delivered the XBR at the Cargo terminal at the international airport and did some sightseeing in the small centre of Windhoek. It has still some German links and the street names are very peculiar. Where else in the world you find a street corner „Bismarck-Str./Fidel Castro Str.“?

Tomorrow I will fly back to Munich, but the trip has not ended yet. I plan to write some more impressions, so stay tuned!

Um fünf Uhr morgens klingelte der Wecker. Motorrad aufgepackt und um halb sechs zum Frühstück. Nach letzten Vorbereitungen und dem Check-out war es kurz vor halb sieben, als ich den Motor anließ. Ich fuhr anfangs direkt in die aufgehende Sonne wobei es ganz praktisch war dass gerade eine Wolke deren Blendwirkung verringerte.

No problem for cars or cross bikes, but for an overweight XBR500: YES!

Der Vorteil heute war, dass ich die Piste schon kannte und wusste, dass der schwierigere Teil am Anfang kam. Psychologisch war das von Vorteil. Ebenfalls war es hilfreich, dass die noch tiefstehende Sonne Schatten in die Kiesfurchen zauberte, das erleichterte mir die Spurwahl um einiges. Ich kam relativ gut voran und kämpfte mich durch die schlimmsten Kies- und Sandstellen. Auf den besseren Abschnitten versuchte ich geistig immer vorbereitet zu sein, denn das plötzliche Auftreten von tiefen Stellen sollte nicht zu einem vermeidbaren Sturz führen. Ich zuckelte durch die malerische Landschaft, die nur von den Staubfahnen der entgegenpreschenden Geländewagen gestört wurde, die ihre Lodgegäste noch zum Sossusvleipark brachten.

Naukluft mountains

Ich schreckte auch mehrmals Springböcke auf, die sich trotz Absperrung auf der Piste befanden. Sie nahmen Reissaus und flüchteten vor mir her. Da ich kein Gepard war und sie zu Tode hetzen wollte, versuchte ich sie zu überholen, denn wegen des Zauns konnten sie nicht zur Seite ausweichen. Das spornte die Tiere nur noch mehr an und so fuhr ich mit 50 km/h hinter ihnen her. Da die Piste gerade in einem besseren Zustand war, überwand ich mich und sprintete mit 60 an ihnen vorbei, sodass sie hinter mir wieder abbremsen konnten. Immer wieder wurde ich durch gefährliches Schlingern wieder daran erinnert, dass ich ja nicht zu übermütigt werden durfte. Da tauchte plötzlich ein Kleinlaster auf und ich fuhr etwas nach links, um genügend Abstand zu haben. Da war ein hartes, noch unbefahrenes Stück am Pistenrand, das sah doch gut aus. Irrtum. Es war 15 cm tiefer Sand. Und wieder lag ich da, rappelte mich auf und versuchte fluchend die XBR wieder aus dem Sand zu heben. Wieder nix passiert, zum Glück.

Really! I AM in Africa!

Bald waren die schlimmsten 60 km geschafft und die restlichen 100 km gingen erfreulicherweise relativ zügig voran, immer in Bereitsschaft, denn nicht alle Schlingerer waren vorauszusehen. Nach gut vier Stunden lief ich bereits in Maltahöhe ein, ich habe mich selten so über eine Teerstrasse gefreut. Ich tuckerte die 100 km bis Mariental zurück und tankte, verbunden mit einem erneuten (und hoffentlich letzten) Stopp bei Wimpy Burger, die sich taktisch bei den Tankstellen eingenistet haben. Mir fehleten noch 270 km bis zu meinem Ziel in Windhoek und ich war nicht in Eile.

100 points for honesty, 0 points for marketing

So machte ich zwei kleine Verschnaufpausen, wobei ich mich bei einer meines mitgeführeten Reservereifens entledigte. Die Müllleute, die die Abfalltonne auf dem Rastplatz ausleeren, werden Augen machen. Ich hatte ihn seit Kapstadt nur noch „just in case“ dabei und obwohl noch knapp 2 mm Profil drauf waren, würde ich ihn zuhause nicht mehr aufziehen, denn die Kontur war so eckig abgefahren, dmit fährt man keine Kurve mit Genuss. Ich freute mich ob des gewonnen Platzes auf der Sitzbank, denn vier Wochen lang war ich eingequetscht zwischen Tankrucksack und Reifen herumgeschaukelt. Ich kam schließlich in Windhoek an und musste bestätigen, dass die sehr „deutsch“ wirkte: extrem sauber und aufgeräumt. Die paar verbliebenen deutschen Kolonialbauten mit deutschen Aufschriften und Strassenschilder mit deutschen Namen sind schon sehr exotisch, wo sonst auf der Welt gibt es eine Strassenecke „Bismarck-Str./Fidel Castro Str.“? Das Hotel Heinitzburg in der gleichnamigen war leider aufgebucht und so quartierte ich mich in der Pension Steiner im Zentrum ein. Eine kleine, aber sehr saubere Pension mit deutschsprachigen Besitzern. Das kleine Zimmer samt Bad barg nach kurzer Zeit eine explosive Mischung: Die Ausdünstungen der Stiefel, der Hose und des Helms waren so intensiv, dass es sogar mir zuviel wurde und ich was Fenster aufriss, um dem olfaktorischen Sturmangriff etwas die Spitze zu nehmen. Hier gab es sogar ZDF im Fernseher und ich konnte erfreut zur Kenntnis nehmen, dass meine Heimfahrt ab München nicht von Schnee, sondern von mildem Herbstwetter begleitet sein wird.

Before cleaning the bike: the scottoiler did an impressive job!

First things first: Da das Motorrad zur Verschiffung „sauber“ sein muss, liess ich mir vom gegenüberliegenden Car Wash die XBR vom Dreck der letzten Wochen befreien. Ich verbrachte noch Stunden im Garten, um Berichte und Bilder hochzuladen und lief dann ins Zentrum, um etwas essbares zu finden. Ich dachte erst, dass Windhoek eine Ausgangssperre haben müsste, denn es war nichts los in den Strassen. Kaum Verkehr, kaum Menschen. Und das um halb neun Abends. Fast gespenstisch. Ich spazierte in ein alte Gaststätte im Zentrum (offensichtlich noch aus Kolonialzeit) und bestellte mir eine „Schlemmerpfanne“ aus Steaks mit Spätzle (!) und Rahmsossen. Da wird mancher einwenden, dass es doch in Deutschland an jeder Ecke gibt. Das mag sein, aber mit mit Springbock-, Strauß- und Oryxfleisch. Sehr schmackhaft. Es stand übrigens auf der Speisekarte unter „Afrikanische Spezialitäten“. Um zehn Uhr konnte ich nicht mehr die Augen offen halten, der lange Tag forderte seinen Tribut. Leider war die Nacht sehr unruhig, denn im Zimmer war es sehr heiß.

Heute morgen fuhr ich nach dem (deutschen) Frühstück mit der sauberen XBR die 42 km hinaus zum Flughafen und lieferte sie am kleinen Cargoterminal ab. Das ist kein Vergleich mit München. Da stand sie nun in einer fast leeren Lagerhalle. Nach dem Zollprozedere und einer polizeilichen Kontrolle der Maschine verabschiedete ich mich von ihr und fuhr mit einem Taxi zurück nach Windhoek. Ich lief noch etwas im Zentrum umher und suchte eine deutsche Buchhandlung auf. Die zahlreichen „Lebenserinnerungen“ von Soldaten der kolonialen Schutztruppe wirkten etwas befremdlich. Ich erwarb einen Nachdruck des Bestsellers „Mit dem Auto durch Afrika“ aus dem Jahr 1907, in dem ein Deutscher seine Reise von Tansania nach Namibia mit einem Auto beschreibt. Die Route war zwar etwas anders, die Parallelen sind aber verblüffend. Ich denke aber, ich hatte es bedeutend leichter.

Morgen früh geht es mit dem Flieger nach München, aber damit ist diese Reise noch nicht zu Ende, ich habe schon noch vor, einige Impressionen zu der Reise zu schreiben. Dran bleiben!

2 Comments on “Final destination: Windhoek

  1. Robert,
    Ich freue mich zuallererst, dass Du gut angekommen bist und ziehe den Hut davor, dass Du Deine Traeume lebst!

    Ich genosz Deine lebendigen Berichte jeden Tag! Denke, wir sollten gemeinsam so eine Tour machen!
    Liebe Gruesze

    Toni

    • Hi Toni,

      na, eine Alpentour findet schon mal jedes Jahr statt, näheres in Zukunft auf der Seite…

      lg
      Robert

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